• zur Navigation (Press Enter).
  • zum Inhalt (Press Enter).
Autorenkreis der Bundesrepublik

Forum für Literatur und Politik



Der Autorenkreis der Bundesrepublik versteht sich als kritischer Zeitbegleiter und Förderer der Literatur und der Künste. Ihnen kommt nach seiner Überzeugung eine zentrale Rolle bei der Stärkung und Befestigung demokratischen Bewußtseins zu.
Literatur ist für den Autorenkreis der Ort aktiver Erinnerungskultur und aktueller Kritik zugleich, als Instanz und Fürsprecherin des Einzelnen ist sie gemeinsam mit den Künsten eine unverzichtbare Stimme im gesellschaftlichen Dialog.
Die Mitglieder des Autorenkreises bekennen sich zum Gedanken der europäischen Einigung. Für sie ist Demokratie ebenso untrennbar mit Humanität verbunden wie Freiheit mit Verantwortung, intellektuelle und künstlerische Autonomie ohne antitotalitäre Gesinnung und Liberalität undenkbar. Mit ihrer entschiedenen Haltung gegen links– wie rechtsextreme Strömungen stellen sie sich in die Tradition der kritischen Geister in Literatur, Philosophie und Wissenschaft, die von den europäischen Aufklärern bis zu den Dissidenten und Gemaßregelten der zwei deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts führt.
Die Mitglieder des Autorenkreises der Bundesrepublik erkennen diese Grundsätze als verpflichtend an.


Geschichte


Die Wurzeln des Autorenkreis der Bundesrepublik liegen in den Jahren vor der Wende. Schriftsteller, denen es geglückt war, die DDR zu verlassen, oder die ausgebürgert worden waren, finden sich in Berliner Restaurants und Wohnungen zu privatem Austausch zusammen. In den rasch anwachsenden Gesprächsrunden zeichnen sich bereits die zentrale Ziele des Autorenkreises ab: Standortbestimmung nach den Diktaturerfahrungen in Deutschland, Förderung der Gegenwartsliteratur, literarische Kritik und Poetik. Der von den Autoren als befreiende Zäsur begrüßte Fall der Mauer beendet 1989 das Unrechtssystem DDR, das mit der Deutschen Einheit endgültig Geschichte wird.

1992 rufen sie gemeinsam mit westdeutschen Schriftstellern den Autorenkreis der Bundesrepublik ins Leben. Ihr Ziel ist ein Forum für Literatur und Politik, das der literarischen Arbeit und konsequenten Förderung der Literatur ebenso Ort und Raum gibt wie der kritischen Debatte. Die Autoren reagieren mit der Gründung auf die Kontroversen, die das öffentliche Leben der Republik nach der Wiedervereinigung bestimmen. In der historisch einmaligen Situation fühlen sie sich aufgerufen, öffentlich Position zu beziehen und sich mit ihren Erfahrungen und ästhetischen wie politischen Grundüberzeugungen am Prozeß der Neuorientierung nach der Wende zu beteiligen.

Die Zusammenhänge von Literatur, Politik und Zeitgeschichte erörtern die Mitglieder des Autorenkreises auf ihren jährlichen presseöffentlichen Frühjahrs– und Herbsttagungen, die in Berlin und Umgebung stattfinden, in Einzelfällen im europäischen Ausland. Die Liste der Themenkomplexe, die bisher mit Gastautoren und Vortragenden aus Politik, Kultur und Wissenschaft diskutiert wurden, reicht von der Aufarbeitungsproblematik des DDR–Unrechts über aktuelle Perspektiven der Demokratie bis hin zu Fragen der Poetik und des Literaturmarkts. In Presseerklärungen und Offenen Briefen äußert sich der Autorenkreis der Bundesrepublik zu aktuellen Ereignissen in Politik und Kultur.

Um das Interesse an Literatur und ästhetischer Bildung zu fördern und zu vertiefen, suchen die Mitglieder des Autorenkreises der Bundesrepublik mit öffentlichen Lesungen in Buchhandlungen, Bibliotheken, Literaturhäusern und Hochschulen das direkte Gespräch mit den Lesern. Mit Blick auf den zunehmenden Einfluß der Bildmedien wollen sie der Literatur vor allem junge Menschen gewinnen und räumen daher Lesungen in Schulen und Gymnasien eine besondere Bedeutung ein. (Lesungen können mit der Geschäftsstelle des Autorenkreises der Bundesrepublik vereinbart werden.)

Hans-Sahl-Preis


Mit dem Hans–Sahl–Preis würdigt der Autorenkreis der Bundesrepublik seit 1995 das Lebenswerk eines Autors. Der Preis ist dem Andenken an den vor den Nationalsozialisten 1933 in die USA geflohenen Schriftsteller und Journalisten Hans Sahl (1902–1993) gewidmet, der ein umfangreiches dichterisches Werk hinterließ und sich für die Freiheit des Wortes und eine demokratische Kultur einsetzte. Bisherige Preisträger sind Hans–Joachim Schädlich, Günter Kunert, Anja Lundholm, Edgar Hilsenrath, Jürgen Fuchs (posthum), Henryk Bereska, Reiner Kunze, Imre Kertész und Vaclav Havel. Um den Hans–Sahl–Preis wieder zu vergeben, sucht der Autorenkreis der Bundesrepublik gegenwärtig nach Sponsoren.

Leitung und Mitgliedschaft


Erster Vorsitzender des Autorenkreises der Bundesrepublik ist der Schriftsteller Sigmar Schollack, der ihn 1992 gemeinsam mit befreundeten Schriftstellern aus Ost und West gründet. Ihm folgen im Vorsitz Joachim Walther (1997), Ines Geipel (2000) und Jörg Sader (2005) nach.
Dem Autorenkreis der Bundesrepublik gehören Schriftsteller, Künstler, Literaturwissenschaftler und Publizisten, Übersetzer, Historiker und Verleger an – mit dem 2006 verstorbenen György Ligeti ein Komponist von internationalem Rang.
Die Mitgliedschaft ist auf Empfehlung möglich.
Mit der Gründung des Vereins des Autorenkreises E.V. 1996 erlangt der Autorenkreis der Bundesrepublik den Status der Gemeinnützigkeit.


Flyer Download
  • Startseite
  • Tagungen /Aktuelles
  • Mitglieder
  • Der Autorenkreis
  • Verein des Autorenkreises
  • Förderer
  • Links
  • Impressum /Kontakt
 
Autorenkreis der Bundesrepublik · Forum für Literatur und Politik · © 2010 hoch